Poesie-    Erinnerungen

Gehst Du ins Leben nun hinaus,
vergiss eines nicht:
Dein Elternhaus.

Wie glänzend Dir auch fällt Dein Los...

Vergiss >es< nicht,
es zog Dich groß!

Ehre das Mutterherz,
so lange es schlägt,
wenn es gebrochen ist,
ist es zu spät…

Vor Dir liegt die Bahn des Lebens.
Tritt nur mutig in sie ein.
Lass das Ziel, das ernste Streben,
stets die rechte Wahrheit sein.

Auf Gott vertrau in allen Dingen,
mit Gott beginne all Dein Tun,
Soll Dein Wirken Dir gelingen,
muss Sein Segen auf Dir ruhn…

Willst Du glücklich sein
im Leben,
trage bei zu andrer Glück,
denn die Freude,
die wir geben,
kehrt ins eigne Herz zurück.

Zwei Dinge

lern`  geduldig tragen:
Eigenes Leid,
der anderen Klagen…

Gehst Du einsam und allein,
vertrau auf Gott,
Du bist ja sein.

Bist Du von den Deinen fern,
halte Dich an
Gott, den Herrn.

Vergesse nie die Heimat,
wo Deine Wiege stand;
Du findest in der Fremde,
kein zweites Heimatland.

Dein Leben sei ruhig und heiter!
Kein Leiden betrübe Dein Herz.
Das Glück sei stets Dein Begleiter.
Nie treffe Dich Kummer und Schmerz.

Die Erinnerung
bleibt

ewig

jung!

Glück umkränze Deine Tage.
Froh und heiter sei Dein Sinn.
Ohne Schmerz und ohne Plage,
soll Dein schönes Leben blüh`n.

Was Du sagest, das sei wahr!
Ehrlich bleibe immerdar.
Halte Wort in jedem Fall,
dann traut man Dir auch überall.

Rosen, Tulpen, Nelken,
alle drei verwelken,
Marmor, Stahl und Eisen bricht,
aber unsere Freundschaft nicht.

Nicht der
ist glücklich,

der alles hat, was er verlangt,

sondern der,

der nichts verlangt,
was er nicht hat.

Suche
das Beste des Guten,
Dir ganz zu eigen zu machen!

Wachse in jeden reinen, edlen, gottgefälligen Sinn
und werde, was die werden,

und sei,
was Du sein kannst!

Das wahre Glück
im Leben
wirst Du finden,
wenn Du andere glücklich machst.

Wenn Du noch eine Mutter hast,
so danke Gott und sei zufrieden;
Nicht allen auf dieser Erdenrund
ist dieses hohe Glück beschieden.

Wenn Du noch eine Mutter hast,
so sollst Du sie in Liebe pflegen,
dass sie dereinst ihr müdes Haupt
in Frieden kann zur Ruhe legen.

Wenn Freiheit Du begehrest,
des Menschen größte Zierde,
herrsch` über Leidenschaft
und Neigung und Begierde.

Tu alles nur mit Vorbedacht,
Führ` alles mit Verstand.
Was  d`rüber Dir begegnen mag,
da nimm Geduld zur Hand.

Sei Gott getreu von Jugend auf,
Lass Dich kein Lust noch Leiden
In Deinem ganzen Lebenslauf
von Seiner Liebe scheiden.

Sein alte Treu
wird täglich neu;
Auf Sein Wort kannst Du bauen.

Was Er verspricht,
Das bricht Er nicht;
Drauf sollst Du kühnlich trauen.

(Michael Franck)

<Leonhard Klassert/ Lehrer/ 17.04.1958>

Willst Du glücklich sein im Leben,
trage bei zu andrer Glück,
denn die Freude, die wir geben,
strahlt ins eigne Herz zurück.

Sei stets wie das Veilchen im Moose,
brav, sittsam und rein,
und nicht wie die stolze Rose,
die immer bewundert will sein.

<Schw. Mechthild / Kindergarten/ 24.04.1958>

Groß wie ein Dom
sollst Du sein,

Höchstes erstreben!

Wachs in den Himmel hinein
dort ist Dein Leben!

Fest wie ein Dom
sollst Du sein,

fest, unerschüttert.

Stehend in Fels wie Stein,
der nicht verwittert!

Schön wie ein Dom
sollst Du sein.

Ein Kunstwerk werden!

Schimm`re als Gottesschein
über der Erden!

<Adalbert Nix/ Pfr/ 29.04.1958>

Habe immer etwas Gutes im Sinn,
und halte Dich zu gut,

etwas Böses zu tun.
(M.Claudius)

<Siegrid Reiter / Lehrerin/ 16.05.1958>

Möge Dich Dein Engel führen
Immer auf dem rechten Weg.
Folg` ihm, lass Dich nicht beirren,
Wenn auch schmal wird oft der Steg.

<E.Hack / 20.05.1958>

Lerne die Einsamkeit
und das Stillschweigen,
die Arbeit und das Gebet.
So wirst Du große Ruhe
und ein gutes Gewissen finden.

<Johanna Brehl / 08.06.1958>

Immer musst Du an Dir schaffen,
Wie ein Künstler an dem Stein.

Alle Kraft zusammenraffen,
Und nie müde darfst Du sein.

Alle Linien musst Du formen,
Denn des Wesens tiefstes Sein

muss verschönt und muss beackert,
Es muss ganz geadelt sein.

<Maria Schwalke / 06.07.1958>